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Geschichte - mal aus Helfersicht,...

Nach und nach erreichen uns Geschichten, oft auch lustige Erlebnisse. Heute mal das Erlebnis von unserer Helferin Rebecca:

Von begossenen Pudeln, wilden Fohlen und engagierten Helfern
 

Eines heißen Sommertages in den Sommerferien war wieder eine Ferienwoche am Hötzenhof in vollem Gange. Die Ferienkinder liefen über den Hof, ritten in der Nachmittagssonne auf dem Reitplatz und sprangen auf dem Hüpfkissen umher. Auch die Helfer waren fleißig. Amelie war dafür eingeteilt, die Fohlen und die Stuten auf die Wiese und zurückzubringen. ,,Ob es gleich anfängt zu regnen?‘‘, fragte ein Ferienkind sie. ,,Ich hoffe es nicht, doch das Donnern lässt anderes vermuten‘‘, antwortete sie. Ein dumpfes von Mal zu Mal lauter werdendes Donnern brachte Unruhe auf den Hof. Die Luft war feucht und drückend, das Donnern wurde immer lauter und wechselte zu einem ohrenbetäubenden Krachen. Der Himmel wurde plötzlich pechschwarz und alles wurde dunkel. Vom einen auf den anderen Moment fing es an zu regnen. Zuerst nur kleine Tropfen, doch es wurde immer heftiger. Die Helfer liefen über den Hof und versuchten mit ihrer pinken Warnweste über ihrem Kopf ihre Haare vor dem Regen zu schützen. ,,Die Fohlen !‘‘, rief ein Ferienkind mit ausgestrecktem Arm in Richtung Springplatz um den die Stuten mit ihrem Fohlen grasten. Die Helfer versammelten sich und liefen zusammen in Richtung Springplatz. Unter einem Baum machten sie Halt, denn inzwischen regnete es dicke, schwere Tropfen in Sturzbächen. Die Ferienkinder der Springstunde auf dem Platz wurden langsamer und das Fell der Pferde wurde immer dunkler vom Regen. Die Fohlen wieherten und galoppierten amüsiert über die Wiese, während die Stuten ruhig weiter grasten. ,,Es wird immer schlimmer‘‘, sagte eine Helferin. ,,Jetzt sind wir einmal nass, da können wir die Fohlen auch reinholen!‘‘, entgegnete eine andere. Keiner der Helfer war begeistert über die bevorstehende Aufgabe und nicht nur wegen des Regens. Denn zwei der Fohlen waren noch sehr klein und frech und bei dem tosenden Regen und Wind wirkten sie noch wilder auf der Wiese. Das Geäst des Baumes unter dem sie standen, schützte nicht wirklich vor dem Regen und die schweren Wassertropfen prallten auf ihre Köpfe. Plötzlich fing Amelie an zu lachen und die anderen gucken sich verwirrt an, als sie aus dem Schutz des Baumes trat und die Arme ausbreitete, um sich auf der Stelle zu drehen mit Blick in den Himmeln. Die Ferienkinder flitzen ebenfalls lachend, sich an den Händen haltend und vor Freude schreiend zwischen der alten Reithalle und dem Schulpferdestall hin und her. Andere tanzten im Regen zwischen dem Privatstall und dem Schulpferdestall. Der Regen wurde immer heftiger, einige der Helfer versuchten immer noch ihre pinken Warnwesten über ihre Köpf zu ziehen. ,,Das bringt jetzt auch nichts mehr Constanze‘‘, rief Amelie, amüsiert sich im Regen drehend. ,,Jetzt oder nie, wir müssen los!‘‘, unterbrach eine andere. ,,Alle zusammen. 1…2...3…‘‘. Sie liefen los und der staubtrockene Untergrund wirbelte kurz hinter ihnen auf, wie eine kleine Wolke, die jedoch sofort vom Regen wieder zu Boden gedrückt wurde. Am Springplatz angekommen, waren alle Zuschauer der Springstunde bereits verschwunden und die Kinder von ihren Ponys und Pferden abgestiegen. Das Ende der Wiese konnte man wegen des vielen Regens nur noch verschwommen sehen. Die Helferinnen machten sich auf die Fohlen und die Stuten einzufangen. Jens, der die Springstunde gegeben hatte, kam Amelie entgegen und guckt sie durch seine über und über mit Regentropfen besetzte Brille entnervt an: ,,Ihr seid ja auch früh dran‘‘, sagte er neckisch. ,,Du und deine Brille, ihr habt auch schon bessere Tage gesehen‘‘, gab sie genauso neckisch zurück, während sie ihren Blick einmal von seinem Kopf bis zu seinen Füßen schweifen ließ. Beide standen da wie nasse begossene Pudel. Ihre Haare klebten an ihren Köpfen und das Wasser lief ihre Arme hinunter. Ein Lachen brach zwischen beiden aus. ,,Ich denke duschen ist heute nicht mehr nötig‘‘, sagte Jens, während er seine durchnässtes dünnes T-Shirt von seiner Haut zog. ,,Hättest es trotzdem noch einmal nötig‘‘, entgegnete Amelie. Sie lachten wieder los und Jens ging Richtung Hof. Er war so nass, man hört bei jedem seiner Schritte das Wasser in seinen Schuhen komische Geräusche machen. Er stampfte weiter. Die Stuten und die Fohlen waren inzwischen eingefangen und der Regen hielt immer noch an. ,,Ahhhhh… ich nehm‘ das Fohlen nicht‘‘, schrie eine der Helferinnen, die mit ihrem Fohlen sichtlich zu kämpfen hatte. Es sprang vergnügt neben ihr herum und stieß mit seinem Kopf immer gegen ihre Hüfte. ,,Gib her‘‘, sagt Amelie lachend mit ausgestrecktem Arm in ihre Richtung. Die Gruppe setzte sich in Bewegung und das Wasser lief ihnen das Gesicht hinunter und tropfte den Pferden vom Körper. Als alle Fohlen in ihren Boxen waren, wälzten sie sich ausgiebig und der Regen wurde weniger. ,,Ernsthaft!?‘‘, brummte Constanze mit zusammen gekniffenen Augen, ,,war klar, dass es gerade jetzt aufhört zu regen‘‘. ,, Komm schon, gewinn dem ganze doch auch mal was gutes ab‘‘, sagte Amelie während sie ihr nasses T-Shirt auswringte. ,,Achja, und was?‘‘, entgegnete Constanze spöttisch mit hoch gezogenen Augenbrauen. ,,Du hast die Dusche gespart für heute!‘‘ Alle lachten los und nahmen sich in die Arme. Das Wasser aus ihren Klamotten bildete eine Pfütze unter ihren Füßen. Sie setzen sich in Bewegung Richtung Haupthaus und das Wasser in ihren Schuhen quietschet deutlich hörbar.
Wenn selbst der Regen die gute Laune nicht vertreibt, dann ist man auf dem Hötzenhof.
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